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Schon längere Zeit hatte ich den Gedanken einen Blogartikel zum Thema Wut zu schreiben.

So kam die Einladung zur Blogparade – #Wut annehmen und ausdrücken von Lia Rienzi genau zum passenden Zeitpunkt.

Interessanterweise fiel es mir wirklich schwer, mich auf möglichst einen Aspekt zu fokussieren. Zu wichtig und aktuell finde ich dieses Thema „Wut“.

Warum?

Weil Wut so vielschichtig und zugleich immer noch höchst tabuisiert ist. Wut will keiner haben. Oder? Oder zumindest nicht so in dieser oder jener Form. Oder nicht jetzt. Oder nicht in meiner Nähe.

Daher ganz herzlichen Dank Lia Rienzi für Deinen Imupls zu diesem Beitrag!

 

Vom Sinn der Wut

 

In Berlin gibt es seit einiger Zeit einen Crash Room wie ich gerade las. Alles kurz und klein schlagen auf Bestellung – das ist hier möglich. Die kleine Variante oder die Deluxe Möblierung.

Zerstörungswut.

Frei raus lassen ist voll angesagt. Und die Nachfrage ist groß. Übrigens sollen runde 70% der Kunden Frauen sein.

 

Was ist los mit der Wut?

 

Kaum ein anderes Gefühl scheint so viel Aufmerksamkeit und Extra-Behandlung zu erzeugen wie die Wut. Von Trauer-Räumen mit einem Berg Taschentüchern und Schallisolierung zum Wehklagen habe ich jedenfalls noch nichts bislang gehört.

Und doch sind beide Gefühle gleichsam ungeliebt und bei weitem nicht gesellschaftsfähig. Ein Schwanken zwischen Unbeholfenheit, Schrecken und Wegsperren.

Integration? Fehlanzeige.

Vielleicht wäre auch hier ein Sprachkurs zum besseren Verstehen der Wut eine sinnvolle Investition.

Denn genau um dieses Verstehen geht es. Genauer gesagt um das Verständnis.

Um Dein Verständnis für Dich und all dessen, was in Dir tobt.

Einfach das Foto vom Chef oder Partner an die Wand pinnen und frei drauf los prügeln….ehrlich gesagt, das wird weder reichen noch auf Dauer nützen.

 

Warum nicht?

 

Weil auf diese Weise die Wut aus der Geschichte ihrer Entstehung herausgerissen wird. Ohne ihren Kontext ist sie jedoch isoliert, sie ist bezuglos geworden.

Das reicht dann bis zur Verbannung und Unkenntlichkeit.

Es ist so wie den Helden aus seinem Kampf mit dem Drachen zu reißen. Doch was wäre sein Kampf ohne den Drachen und ohne die Prinzessin?

Genau. Es wäre sinnlos. Ohne echte Aufgabe. Ohne erstrebenswertes Ziel. Und ohne Gegenüber.

Bleiben wir also beim Drachen stehen.

Auge in Auge.

Im Kontakt.

Die Prinzessin in Sichtweite und so ganz dicht an dem möglichen Verlust und Schmerz, sollte…. ja…. sollte die Kraft nicht reichen, der Kampf verloren sein oder der Drache nicht weichen.

Damit wird die Aufgabe klar.

Die Gefühle dazu bekommen eine Kontur.

 

Und so lass uns bei DEINER Wut stehen bleiben.

 

Ja…das erfordert Mut.

Mut hinzuschauen, hinzufühlen. Den Mut, der Wut ihren eigenen Raum zu geben, zu öffnen, zu halten. Jedoch nicht in einem abgeschotteten Extra Crash Zimmer, sondern ganz im Kontakt mit der Wut.

Das ist ein entscheidender Unterschied.

Es ist der Unterschied zwischen der erlebten Zerstörungswucht, die frei wird und der gefühlten Funktion der Wut.

Letzteres ist ihr Bezug zu Dir selbst und DIE Bedeutung, die die Wut für Dich hat. Ganz konkret in der Situation.

Fühlst Du es….dann verstehst Du.

 

Wut hat Sinn. Deinen FÜR DICH.

 

Ohne diesen erkannten Sinn bleibt es nur bei der Zerstörungskraft. Zerstörung ist die Kraft, die das Ausmaß beschreibt.

Und ja, ich halte es für unglaublich wichtig, genau diese Stärke der Kraft zu fühlen, zu kennen, zu ehren, zu wissen, dass sie in Dir existiert und lebt. Sie ist abrufbar. Eine Kraft, die töten kann. Mit der Du töten kannst.

Wenn Du, wenn Dein ICH, in Gefahr ist.

Das ist die Kraft, die Dich beschützt. Die Kraft, die Deine Grenze markiert. Die Kraft, die Dein Leben retten kann. Und die Kraft, mit der Du als Mutter wie eine Löwin Deine Kinder verteidigen würdest.

 

Zerstörung ist damit nicht die Funktion, nicht der wirkliche Sinn der Wut.

 

Denn der ist viel sinnvoller.

Deshalb kann ein Nachmittag in so einem Crash Room sicherlich ein prima Ventil sein, doch es ist eben nur die halbe Miete.

Denn Du veränderst damit noch rein gar nichts.

Du beschützt nichts.

Du weißt womöglich immer noch nichts über Deine Wut.

Und Du lässt sie womöglich auch immer noch nicht in vollem Ausmaß zu.

Das reine Loswerden, Rauslassen und Abreagieren mag verhindern, dass jemand anders zu Schaden kommt. Doch es krankt, weil es in Wahrheit eine pure Absage an die Wut ist. Eine doppelte Verleugnung des eigenen ICH. Eine blanke Absage an Deine Kraft für Dich selbst, Dein Bedürfnis und Deine Veränderung einzustehen.

 

Es geht um Deinen Selbstausdruck. In erster Linie für Dich selbst.

 

Wut will wie jedes Gefühl einfach da sein dürfen. Voll und ganz wahrgenommen werden. Voll und ganz gefühlt werden. Das bedeutet sie voll und ganz da sein lassen.

Dann erst wird der Sinn und Kern ihrer Botschaft, Dein wahres Bedürfnis dahinter deutlich.

 

Warum fällt das so schwer?

 

Die Antwort ist ganz simpel.

Angst.

Wir haben Angst vor dieser Kraft.

Insbesondere dann, wenn wir sie selbst bei uns nicht gut kennen.

Angst vor dem Gefühl in anderen.

Weil es die eigene Angst vor der eigenen nie gefühlten Wut tangiert.

 

Wieso Angst?

 

Weil hinter der Wut noch etwas viel „Schlimmeres“ liegen kann. So unsere Ahnung. So unsere Vermutung. Ob eingestanden oder abgewehrt. Dort tummeln sich Verletzung, Schmerz, Trauer und all das ist niemals gefühlt worden. Dies hervor zu holen, das darf eben nicht sein.

Und natürlich geht es genau darum. Und das geht nur und ausdrücklich mit der Wut. Über die Wut. Eben weil die Wut eine Funktion hat. Für Dich selbst.

So wie bei Karin*. Erst nach dem Fühlen und Ausdruck ihrer Wut darauf, dass sie in ihrer Beziehung viel mehr gibt als ihr gut tut, ihre ICH-Grenze auf diese Weise stets überschritten wird und sie diese auch überschreiten lässt, erst nach dem Erleben und Willkommenheißen ihrer Wut als Stärke und Schutz ihrer Grenze, erst da bricht auch ihre Trauer hervor. Die Trauer darüber, sich nicht gesehen und genährt in ihrem Bedürfnis zu fühlen und die Verletzbarkeit des Alleinseins darin.

 

So sind Wut und Trauer meist die beiden Seiten der Medaille, die zusammengehören.

 

Das eine wird über das andere erfahrbar und kann dann hervortreten.

Ohne die Wut, wie in dem Fall bei Karin, wäre sie in ihrer Verletzbarkeit zu schutzlos.

Mit der Wut jedoch kann sie jetzt für ihr Bedürfnis kraftvoller eintreten.

Im Kontakt mit der Qualität und Kraft ihrer Wut wird Karin handlungsfähig.

Und mehr.

Die Wunden ihrer Verletzbarkeit kommen in Heilung.

Auch Karin hat als Kind etwas anderes erfahren. Wie die meisten von uns. Ihre Wut wurde samt ihrem Willensausdruck aus dem Zimmer verbannt. Mit einem Etikett der Sprachlosigkeit versiegelt. Und mit dem tief wirkenden Satz „Du hast hier gar nichts zu sagen“ weit in die seelische Verbannung geschickt.

Doch ganz egal, wie und was bei Dir war…

 

HEUTE und JETZT hast auch Du alle Kraft es zu ändern.

 

In Deinem Weg und Deinem Tempo.

Wenn Du das willst, dann frag Dich einmal folgendes:

  • Wie lebendig war oder ist die Wut in Deiner Partnerschaft?
  • Wie reagierst Du auf wütende Menschen, Männer, Frauen, Kinder?
  • Was löst es bei Dir wirklich aus?
  • Welchen Umgang, welche Art von Zuwendung oder Abwehr, welches Verhalten hast Du in Deiner Kindheit erfahren mit Deinen Gefühlen? Blicke mal auf Wut, Angst, Trauer, Freude.
  • Wie war die „Gefühlskultur“ in Deinem familiären Umfeld? Was war erlaubt, geliebt, verboten?

Beobachte und frage Dich ganz ehrlich. Vor allem bitte ohne jegliche Bewertung.

Aus unseren Situationen, Beziehungsdynamiken von heute können wir nicht nur viel erkennen. Sondern direkt und unmittelbar den Impuls für unsere Heilung und unser Wachstum aufgreifen.

 

Heiße also Deine Wut und somit Dich in Deinem Selbstausdruck willkommen!

 

Viele weitere und ganz bestimmt sinnvolle Gedanken rund um „Wut leben“ findest Du auf der Website von Lia Rienzi

 

Alles Liebe

 

Petra Michaela Pfeiffer

 

Wenn Du Deine Erfahrungen teilen möchtest oder auch Themen oder Fragen rund um die Wut hast, die Dich bewegen, dann freue ich mich auf Deine Kommentare dazu.

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